Papst Franziskus

Benedikts Beitrag für Europa

Als die antike Zivilisation unterging und die Herrlichkeiten Roms zu jenen Ruinen wurden, die wir heute noch in der Stadt bewundern können, als die neuen Völker über die Grenzen des alten Reichs drängten, ließ ein junger Mann die Stimme des Psalmisten widerhallen: „Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?“ (Ps 34,13) = RB Prol 15). Mit der Formulierung dieser Fragestellung im Prolog der Regula lenkte der heilige Benedikt die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen – und auch die unsere – auf eine Auffassung vom Menschen, die sich von derjenigen der griechisch-römischen Klassik und noch mehr von jener gewalttätigen, die für die einfallenden Barbaren charakteristisch war, radikal unterschied.

Aus Erbe und Auftrag 1/18, Seite 89

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