Detlef Jankowski

Jahrestagung des Abt-Herwegen-Instituts 2012

Das II. Vaticanum hat dem Ordensleben einen Platz mitten im Gottesvolk zugewiesen. Generalvikar Prof. Dr. Kaspar berichtete aus der Praxis der Diözese Limburg. Er umschrieb zunächst Ordenschristen als Männer und Frauen, die in einer Diözese Zeugen des Glaubens sind. Dazu sind sie imstande, weil sie den Glauben gemeinschaftlich teilen und das Evangelium leben. Ekklesiologisch gesehen, wird hier Kirche sichtbar, greifbar und hörbar. Zugleich sind Orden schon jetzt ein Zeichen der Endgültigkeit in einer Welt, in der gewogen, gemessen und verglichen wird. Die Diözese muss überzeugt sein, dass Leistung nicht das Vorrangige im menschlichen Leben ist. Entscheidend ist das Sein. Was hat der Säulenheilige geleistet, außer dass er sichtbar war? Was hat der Eremit geleistet? Er hat nichts produziert, er stand vor Gott.

Aus Erbe und Auftrag 3/13, Seite 330-331

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