Elisabeth-Magdalena Zehe OSB

Liturgie in einer benediktinischen Frauengemeinschaft

Das liturgische Leben in (Frauen-)Gemeinschaften ist sehr reichhaltig und vielgestaltig. Es lebendig zu gestalten und zu feiern ist ein bleibender Auftrag. Junge Menschen sind heute anders religiös sozialisiert, bringen Erfahrungen aus ihren Heimatgemeinden mit, die die Älteren so nicht gemacht haben. Und sie sind meist auf einem längeren Suchweg nach einer spirituellen Beheimatung, der sie an unterschiedliche „Orte“ geführt haben kann. Durch die raschen Veränderungen in Gesellschaft, Medienwelt und anderen Bereichen, tritt die Ungleichzeitigkeit in Familien, Gemeinden oder Gemeinschaften immer deutlicher zu Tage. Jüngere Frauen wundern sich z.B. darüber, dass im Gesangbuch so viele Lieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert stehen, deren Sprach- und Bildwelt ihnen fremd ist. Und die älteren Mitschwestern verstehen nur schwer, warum die Lieder, die ihr religiöses Leben in ihrer Jugend prägten, „den Jungen“ nichts bedeuten - sie kennen sie nicht einmal, und andere Texte und Rhythmen sind ihnen lieber!

Aus Erbe und Auftrag 4/12, Seite 442-444

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