Hildegard König

Einem den Kopf waschen

Ein Tafelbild der heiligen Verena

Verena von Zurzach – eine zupackende Heilige. Erzählt wird, sie sei im 4. Jahrhundert im Gefolge der Thebäischen Legion über die Alpen gekommen, hätte sich in Tenedo, dem späteren Zurzach, niedergelassen und sei dort nach großem Dienst an den Geringsten gestorben und begraben worden. Harte historische Fakten sind das nicht. Doch die Spuren ihrer Verehrung gehen bis ins 5. Jahrhundert zurück: Die Reste einer Memorialkirche zeugen vom christlichen Leben und Verena-Gedenken am Hochrhein, Texte aus dem 9. und 10. Jahrhundert sprechen von einer Verena-Verehrung, die bewahrt und weitergegeben worden ist in der klösterlichen Kultur dieser Region. Das Tafelbild aus Ditzingen ist deutlich jünger; es wird auf den Anfang des 16. Jahrhunderts datiert. Es erzählt vom Fortleben der Heiligen in der Erinnerung der Christen im Alpenvorland als einer energisch-zugewandten, liebevoll-helfenden Frau.

Aus Erbe und Auftrag 1/13, Seite 71-72

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