Maximilian Krenn OSB

Sabbat: Zeit mit mir selbst

Vor gut einem Jahr meldete sich klar in mir der Gedanke an eine Sabbatzeit. Er überraschte mich, konnte ich doch keine „klassischen Gründe“ dafür ausmachen: Ich war weder in einer Krise, in der Gegenwart und Zukunft fraglich geworden wären, noch spürte ich den Wunsch, meine Lebensgestaltung deutlich zu verändern. Die äußeren Lebensdaten gaben da schon eher einen Hinweis: Ich bin 47 Jahre alt, trage seit 28 Jahren das Ordensgewand der Benediktiner von Göttweig, durfte verschiedenste Aufgaben wahrnehmen und war vor allem in den vergangenen sechs Jahren als Prior besonders gefordert, zumal ich neben diesem Amt noch andere Aufgaben hatte. Ich war bestens vernetzt nach außen, und ständig erreichbar sollte und wollte ich auch noch sein. Das alles mag dazu beigetragen haben, dass ich schließlich spürte: Ich will eine Zeitlang aussteigen aus dem Trott, mich lösen aus meiner gewohnten Sicht von mir selbst, auch davon, wie meine Umwelt mich sieht. Ich will neue Perspektiven gewinnen! Dieses Bedürfnis war stark, aber auch unscharf.

Aus Erbe und Auftrag 3/16, Seite 325-326

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