Michaela Puzicha OSB

Die Gärten der Johannes-Passion

Eine Meditation zur Karfreitagsliturgie

Auf seinem Weg zur Erlösung der Menschheit schreitet Jesus im Blick des Johannesevangeliums von Garten zu Garten: vom Garten bei der Verhaftung bis hin zum Garten der Auferstehung. Nur das Johannesevangelium spricht von einem Garten in der Nacht vor dem Tod Jesu, es nennt aber keinen Namen und erwähnt weder Getsemani noch den Ölberg. „Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten, in den ging er mit seinen Jüngern hinein“ (Joh 18,1). Kein Synoptiker spricht vom Kidron, keiner von einem Garten, auch nicht von einem „Garten“ Getsemani, sondern nur von einem Grundstück mit diesem Namen (Mt 26,36; Mk 14,32). Lukas spricht nur vom Ölberg (Lk 22,39).

Aus Erbe und Auftrag 1/19, Seite 74-79

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