Albert Schmidt OSB

Kirche im Umbruch

Konzilsgeschichte in Limericks

Ein Konzil kann nicht immer spannend oder allen genehm sein. Englischsprachige Bischöfe, die am 2. Vaticanum teilnahmen, machten sich in Limericks Luft, wenn ihnen die Reden zu lang oder die Veränderungen zu schnell gingen. Einer der rührigsten dieser poetischen Stenographen war John Patrick O’Loughlin (1911–1985), Bischof der abgelegenen Diözese Darwin im Norden Australiens. Ein englischer Kollege aus dem „grünen Gürtel“ um London verwandelte die Verse in lateinische Limericks. Kardinal George Pell, der in der Zeit des Konzils in Rom studierte, erinnert sich in seinem Geleitwort daran, dass die Gedichte damals in Umlauf waren, „bewundert von den Studenten, beargwöhnt von den glühendsten unter den Reformern“ (5). In der Folgezeit gerieten die Texte in Vergessenheit.

Aus Erbe und Auftrag 1/23, Seite 85-87

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