Ein Kartäuser
Verständnis und Praxis der Einsamkeit bei den Kartäusern
In der Einsamkeit entdeckt man dann, dass nicht das Tun, nicht die Leistung das Wichtigste ist, auch nicht das Haben – sondern das Sein. Es geht um das Hören der leisen Stimme des Geliebten, die Offenheit auf die geheimnisvolle personale Wirklichkeit Gottes in uns. Aber das ist nur ein erster Schritt. Die Ich-Du Beziehung weitet sich dann schnell aus und wird universal. Die Sünde trennt und isoliert, die Liebe aber wirkt universale Gemeinschaft. Schließlich geht es nicht mehr nur um das Ich und Gott, sondern um unsere Fruchtbarkeit innerhalb des mystischen Leibes Christi, der Kirche.
Aus Erbe und Auftrag 3/25, Seite 348-351