Lothar Stresius

Immer unterwegs (RB 1,11)

Metaphern in der Benediktsregel (9)

Die Benediktusregel misst der „Beständigkeit in der Gemeinschaft“ (RB 4, 78) eine große Bedeutung bei. Indirekt kommt in den entsprechenden Textstellen stets auch das Gegenteil dieser Beständigkeit zur Sprache.
„Vagant“, „Vagabund“ und „vage“ sind aus dem Lateinischen abgeleitete Lehnwörter. Im Mittelalter war ein Vagant ein umherziehender Sänger. Der heute noch gebräuchliche „Vagabund“ meint einen Landstreicher oder Herumtreiber. Das Adjektiv „vage“ kennzeichnet eine Sache als unbestimmt, ungewiss und nicht genau.
Das lateinische vagus hat einen weiten Bedeutungsumfang und kann auch einen metaphorischen Sinn annehmen: „unstet, schwankend, unbeständig“.

Aus Erbe und Auftrag 4/20, Seite 446-448

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