Lothar Stresius

Gebrechlichkeit (RB 64, 13)

Metaphern in der Benediktusregel (7)

Wenn heute von „Gebrechlichkeit“ die Rede ist, dann sind alte und kranke Menschen gemeint. Eine darüber hinausgehende Bedeutung ist im Wortschatz nicht (mehr) anzutreffen. Das lateinische Verb frangere - „zerbrechen“ und das Nomen fragilitas – „Gebrechlichkeit“ sind beide in RB 64,12f zu finden. Frangere hat lexikalisch in allen Bedeutungsnuancen eine gewalttätige Konnotation. Im eigentlichen Sinne kann es „brechen“, „zerschmettern“, „zermalmen“ u.ä. heißen; auch im metaphorischen Sinne herrscht diese Bedeutung vor: „schwächen“, „entmutigen“, „überwältigen“ (u.ä.). Das Nomen fragilitas wird meist nur in einer bildhaft-metaphorischen Bedeutung verwendet und dabei fast ausschließlich auf Menschen bezogen.

Aus Erbe und Auftrag 2/20, Seite 226-227

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